Wilhelm I.

*1797, †1888, König von Preußen und erster Deutscher Kaiser, wurde mit Genehmigung seines Vaters am 22. Mai 1840 durch den Landes-Großmeister der Großen Landesloge, Wilhelm Ludwig Viktor Henckel von Donnersmarck, in Gegenwart der beiden anderen Großmeister für alle drei preußischen Lehrarten in die ersten drei Grade aufgenommen und übernahm zugleich das Protektorat über sie. Friedrich Wilhelm III. hatte ausdrücklich gewünscht, daß der Prinz „nicht einer besonderen Loge in den preußischen Staaten, sondern allen, ohne Rücksicht auf deren Lehrarten, angehöre, und das Protektorat über sie übernehme“. Er betätigte sich bis zur Thronbesteigung sehr eifrig als Freimaurer, nahm an zahlreichen Arbeiten in Berlin und auswärts teil, führte bis zum Jahre 1861 den Vorsitz im Preußischen Großmeisterverein und ließ sich auch in die höheren Grade einweihen.1851 schrieb der damalige Prinz von Preußen an den Ministerpräsidenten Manteuffel:Die Freimaurerlogen sind die wirksamsten Pflanzstätten wahrer Gottesfurcht, christlicher Frömmigkeit, sittlicher Tugenden, echter Vaterlandsliebe, zuverlässigster Untertanentreue, aufrichtigster Ehrfurcht und Ergebenheit gegen den Landesherrn… Verbirgt sich auch das Wirken der Logen und der Freimaurer, so ist es darum nicht minder wohltätig zum Besten des Vaterlandes… Es ist in ihm ein Organismus geschaffen, der für den Staat wie für das Leben von höchst segenbringenden Folgen ist… Übrigens sind die Verleumdungen gegen den Freimaurerorden nicht neu, sie sind so alt als er selbst und wiederholen sich nur von Zeit zu Zeit. Er teilt dies Schicksal mit allen Institutionen, die sich, wenngleich gesetzmäßig, in Geheimnis hüllen, sowie mit allem Guten, denn das Schlechte wird nie verleumdet.“


Quelle: Lennhoff, Posner, Binder